UNESCO Konferenz in Riad (Saudi Arabien)
Die in Riad, Saudi-Arabien, bei der 45. UNESCO Konferenz im September 2023 plötzlich aufgetretene 9-köpfige (!) österreichische Delegation vertreten durch
- a) das Außenministeriums
- Botschafter Christoph Thun-Hohenstein,
Sektionsleiter Internationale Kulturangelegenheiten im Außenministerium - Botschafterin Regina Figl, angereist aus Paris
- Botschafter Ernst-Peter Brezovsky angereist aus Wien
- Botschafter Oskar Wüstinger, akkreditierte Botschafter für Saudi-Arabien vor Ort
- b) die Stadt Wien
- Gemeinderat Omar Al-Rawy, angereist aus Wien
- Rudolf Zunke, Magistratsdirektion – Kompetenzzentrum übergeordnete Stadtplanung, Smart City Strategie, Partizipation, Gender Planning, angereist aus Wien
- c) das Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
- Ruth Pröckl angereist aus Wien
- d) die UNESCO Kommission
- Florian Meixner angereist aus Wien
hat im letzten Moment knapp vor der Abstimmung über den vom UNESCO Welterbekomitee-Sekretariat sorgsam ausgearbeiteten Bescheidentwurf (Draft Decision) ein neues HEUMARKTPROJEKT D aus dem Hut gezaubert – Bei diesem ist das Hotelprojekt geringfügig auf ca. 50 m Gebäudehöhe reduziert, stört aber immer noch den berühmten Belvedereblick. (Das Intercontinental Hotel hat derzeit eine Gebäudehöhe von 38 m, die die Stadt Wien im Jahre 1964 als die maximal zulässige Gebäudehöhe festgelegt hat.)
Mit dieser überfallsartigen Aktion wollte die österreichische Delegation erreichen, dass das Historische Zentrum von Wien von der roten Liste der gefährdeten Welterbestätten genommen wird.
Die Sitzungsleitung ließ sich aber nicht überrumpeln und verfügte:
- die Durchführung einer neuen HIA (WELTERBEVERTRÄGLICHKEITSPRÜFUNG) über dieses neue Projekt
- die Entsendung einer ADVISORY MISSION (Beratende Mission) nach Wien im ersten Quartal 2024.
Solche Missionen zum Heumarkt fanden bereits statt, und zwar
im Jahr 2015 durch den Architekten Giancarlo BARBATO und
im Jahr 2018 mit einer größeren Abordnung von UNESCO/ICOMOS.
Die Anhörungen von Vertretern der österreichischen Architektenschaft und NGOs im Universitätsgebäude in der Lisztstraße bzw. im Denkmalamt waren damals sehr wichtig und zielführend. Sie sollten auch in 2024 beim neuen Projekt erfolgen.
Presseartikel dazu finden Sie:
Welterbe-Komitee Sitzung in Riad: Wiens Maßnahmen zum Welterbeschutz
Olischar/Figl ad Weltkulturerbe: Wien muss endlich runter von der roten Liste
FPÖ – Mahdalik ad Heumarkt: SPÖ soll UNESCO-Welterbe sichern statt Milliardärs-Lobbying zu betreiben
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