Kurier vom 6. Mai 2021: Managementplan: 91 Seiten zur Welterbe-Rettung mit 16 Jahren Verspätung
Der von der UNESCO geforderte Managementplan ist da. Kritik daran kommt von der ÖVP.
von Stefanie Rachbauer (Kurier)
Bald soll Wien etwas bekommen, das es seit 16 Jahren haben sollte: ein Konzept dazu, wie die Stadt die historische Innenstadt als Welterbestätte pflegen, schützen, erhalten und nutzen will.
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Im Jahr 2005 – also vier Jahre, nachdem Wiens Zentrum das Welterbe-Prädikat erhielt – begann die UNESCO, einen derartigen Managementplan zu verlangen. Wien blieb bisher säumig. Doch nun kommt Bewegung in die Sache.
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Und: Angestrebt wird – Stichwort Heumarkt-Umbau, der den Welterbe-Status gefährdet – eine „Klarstellung betreffend die Entwicklung von Hochhäusern“.
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Im Artikel vom 06.05.2021 des Kuriers über den 480.000 € teuren „Managementplan: 91 Seiten zur Welterbe-Rettung mit 16 Jahren Verspätung“ haben wir gelesen.
Sie schreiben „Bald soll Wien etwas bekommen, das es seit 16 Jahren haben sollte: ein Konzept dazu, wie die Stadt die historische Innenstadt als Welterbestätte pflegen, schützen, erhalten und nutzen will.“
Ferner schreiben Sie „Im Jahr 2005 – also vier Jahre, nachdem Wiens Zentrum das Welterbe-Prädikat erhielt – begann die UNESCO, einen derartigen Managementplan zu verlangen. Wien blieb bisher säumig.“
Das ist nicht richtig! Wien blieb nicht säumig!
Wien legte am 6.12.2006 einen Managementplan vor, wie Sie aus der Rathauskorrepondenz – und möglicherweise aus einen Kurier Artikel aus dieser Zeit – entnehmen können. In diesem Managementplan 2006 ist auch eine eindeutige „Klarstellung betreffend die Entwicklung von Hochhäusern“ enthalten. Es gibt klar definierte Ausschlußzonen für Hochhäuser.
Es gibt somit seit 2006 einen Managementplan.
Er ist heute noch gültig!
Dieser Managemenplan wurde nach einer internationalen UNECO Konferenz in Wien vom 12. bis 14. Mai 2005 – den damaligen Regeln gemäß – ausgearbietet und in Form einer Broschüre im Jahe 2006 gedruckt und offiziell von Planungsstadtrat DI Rudolf Schicker der UNESCO über das Bundeskanzleramt auf diplomatischen Weg am 6.12.2006 im Festsaal des Wien Museums überrreicht. Siehe Rathauskorrepondenz vom 6.12.2006.
In diesem steht klipp und klar, dass in Welterbezonen keine Hochhäuser errichtet werden dürfen. Laut § 7f der Bauordnung für Wien somit maximal 35 m Bauhöhe.
Leider hält sich die Gemeinde Wien nicht an ihren eigenen Managementplan, sobald finanzstarke Immobilienfirmen (wie die Bank Austria Immobilien unter Herrn Jakubek, Prof. DDr. Michael Tojner und jetzt René Benko) auftauchten.
Dieser Managementplan liegt seit 2006 in Form eine Broschüre im Wiener Rathaus auf und ist auch online jederzeit abrufbar, insbesondere die Seiten 94 und 95.
Demgemäß sind alle Welterbeareale (Kernzone+Pufferzone) Ausschlusszonen für Hochhäuser.
Und genau dieser Satz fehlt im jetzt neuen Managemenplanentwurf 2021 von LTP Ernst Woller, der am 6.5.2021 bei der Enquete vorgestellt wurde.
Nach Wien Mitte, Heumarkt ist der nächste Streit mit UNESCO vorprogrammiert
Sehr geehrte Frau Rachbauer, wir bitten Sie, die Leser der Wiener Zeitung davon zu informieren, dass es sehr wohl einen Managementplan seit 2006 gibt. Der neue Managemenplan sollte mindestens ebenso klar und deutlich formuliert sein wie der jetzige aus dem Jahr 2006.
Weiterführende Informationen finden Sie hier
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